Eindrücke der Ausbildungsgruppe 12 – Vorau 2016
Von einer Tücherpracht überrascht!
Diese Mal wurde der Spielraum von Marion und ein paar Gehilfen aus der Gruppe gestaltet, während der Rest der Gruppe vor verschlossener Tür gespannt wartete. Und dann traten wir ein, in ein grünes Paradies, in eine zeltartig mit grünen Tüchern aufgebaute Welt…Tücher gewickelt, gedreht, gespannt und geschlungen, auf den Boden gelegt und über Sessel geworfen…und all das groß genug, sodass sich jede/jeder der Gruppe ein angenehmes Plätzchen suchen konnte.
So begaben sich einige mitten ins Zentrum der grünen Welt, andere hielten sich eher am Rande auf, und wieder andere suchten sich lieber ein Plätzchen ganz weit weg von all den Tüchern, und beobachteten das Geschehen lieber von einem ruhigen Eck aus. Auch ich suchte mir meinen Platz nicht inmitten der grünen Tücherpracht aus, sondern begab mich auf einen etwas außerhalb stehenden und mit einem grünen Netz bedeckten Stuhl, dort fühlte ich mich einerseits sicher aufgehoben, und andererseits konnte ich als auf dem Sessel Stehende, das ganze Geschehen gut überblicken. Und mit diesem Satz war ich auch schon beinahe mitten in meiner Rolle. Der Stuhl wurde für mich zu einem Baum, das grüne Netz war mein Blätternest, und durch mein von oben auf die anderen Herabblicken, fühlte ich mich wie eine alte, weise Eule, welche von ihrem Platz aus sämtliches Getier im Wald beobachtete. Nachdem sich auch alle anderen eine für sie passende Rolle ausgesucht hatten, erklang der „Gong“ und das Spiel begann.
Regungslos hockte die Eule auf ihrem Ast.. Königin des Waldes… ab und zu nur drehte sie ruckartig ihren Kopf von einer auf die andere Seite…all die Geräusche, sie waren der Eule wohl vertraut…hörte sie doch Tag täglich das gleiche Murmeln, Rascheln und emsige Arbeiten der anderen Tiere. Ab und zu huschten ein paar Tierpfoten an dem Baum vorbei…aber mehr auch schon nicht. Das war gut so, denn das grüne Leuchten des Waldes war zwar schön anzusehen, aber für eine Eule am Tag nur von geringer Bedeutung…zu müde war sie, da konnte auch schon einmal ein anderes Tier vorbei kommen, oder ein Wanderer des Weges…die Eule rührte sich kaum, es war eben nicht ihre Zeit…stumm und starr hockte sie da, nur ab und zu ein Aufschlagen der Augen…aber nur ganz kurz…einmal ganz schnell…aber irgendwann wird sie schon kommen, die Nacht…irgendwann, bald schon.
Der „Gong“ wurde geschlagen, das Spiel kurz unterbrochen, denn über die vielen grünen Tücher wurden nun andersfarbige Tücher gehängt und gewickelt.
Ein paar schwarze Tücher, einige gelbe Tücher, und dann überlegte sich jeder/jede, ob der momentane Platz noch stimmig ist… der „Gong“ wurde geschlagen, das Spiel ging weiter.
Langsam wurde es dunkler im Wald…die Dämmerung brach herein, über das leuchtende Grün hatte sich ein dunkler Schatten gebreitet…nun konnte die Eule ihren Platz vom Baum verlassen. Schnell und sicher begab sie sich in das Dunkel der Nacht…sie war nicht das einzige Tier…viele Tiere lieben die Nacht…ein geheimnisvolles Zischen und Huschen ging durch den Wald…blitzschnell drehte sie den Kopf von Seite zu Seite, ihre Augen funkelten, und wachsam beobachtete sie das Nachtleben des Waldes…umgeben von Dunkelheit, an einem sicheren Ort mitten im Wald…jetzt hieß es die Nacht genießen, so lange bis der Tag wieder hereinbrach…dann war die Zeit der Eule wieder vorbei!
Danke für das beeindruckende Spiel
die gut durchdachte, liebevolle Hinführung,
und die Erfahrungen bei Tag und bei Nacht!
Liebe Grüße schickt die Eule!