Rückblick

Die Erinnerung ist das einzige Paradies, aus dem wir nicht vertrieben werden können. (Jean Paul)

Unser Platz im Leben
Gemeinsam mit Waltraud Kristandl

Wir beschäftigten uns im Seminarzyklus: Jeux Dramatiques und systemische Aufstellungsarbeit“, mit unserm Platz als Erst-, Zweit-, … oder Letztgeborene/r. Diese Seminarreihe brachte uns Klärung, viele neue Erkenntnisse, regte zum Nachdenken und zum Staunen an und zeigte uns neben der Vielschichtigkeit von Systemen, die gesellschaftliche Auswirkung der verschiedenen Plätze. Das Seminar Patchwork Familie ergänzte diese Reihe vortrefflich und zeigte wie sensibel Platzfindung und Platzgestaltung bei einem Kind als Erst, Zweit,…oder Letztgeborene/r in einer zusammen gewürfelten, so genannter Patchwork Familie ist.

Archetypen
mit Frederik Mellak

1986 schrieb Carol S. Pearson den Bestseller „Der Held in uns“. Sie zeigt in spannenden Geschichten und anschaulichen Schilderungen ein Modell menschlicher Entwicklungsphasen, geprägt von den Archetypen des Unschuldigen, des Verwaisten, des Wanderers, des Kriegers, des Märtyrers und des Magiers. Diesen Archetypen gingen wir in einzelnen Seminaren auf den Grund, erspielten Texte, Geschichten und historische Sequenzen.

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Unser Platz im Leben
ein Seminarzyklus gemeinsam mit Waltraud Kristandl

Ausgehend vom eigenen Platz in der Geschwisterfolge, kamen wir auf die Unterschiedlichkeit dieser Plätze zu sprechen. Dies motivierte und ermutigte uns zu einer spannenden Seminarreihe. Fragen wie nachstehend angeführt, führten uns zu unterschiedlichen Texten und Spielideen.

Wie gestalte ich mein Leben als erstgeborenes Kind? Welche Qualitäten, Ressourcen hat dieser Platz? Historisch gesehen ist es der Platz der Thronfolge, der direkten Erblinie. Kraft, Gewalt, Führungsqualität und Macht steht in engem Zusammenhang damit. Wie aber wirkt dieser Platz? Wie gestaltet sich die Arbeit für mich als Pädagoge/in mit vielen Erstgeborenen?

Wie gestalte ich mein Leben als zweitgeborenes Kind? Welche Qualitäten, Ressourcen hat dieser Platz? Pädagogisch gesehen wird dieser Platz, „Sandwich-Kind“ genannt. Was darauf hinweisen soll: diese Kinder besitzen weder die Überlegenheit und Privilegien des Erstgeborenen, noch die besondere Aufmerksamkeit, die dem Jüngsten zuteil wird. Wie gehen Kinder mit diesem Platz um? Gibt es Ähnlichkeiten? Wie gestaltet sich die Arbeit für mich als Pädagoge/in mit vielen Zweitgeborenen?

Wie gestalte ich mein Leben als letztgeborenes Kind? Welche Qualitäten, Ressourcen hat dieser Platz? In den Märchen ist es der Platz des schönsten, klügsten und oftmals gütigsten Kindes, das weit weg von zu Hause Wandlung, Entwicklung und Belohnung erfährt. Wie wirkt dieser Platz? Wie gestaltet sich die Arbeit für mich als Pädagoge/in mit vielen Letztgeborenen?

Viele Geschichten und Märchen erörterten uns jeden dieser speziellen Plätze. Sie und Historische Texte, Bibelstellen, Biographien, Bilder und Übungen regten uns an, die unterschiedlichen Qualitäten jedes einzelnen Platzes zu erkunden.

Wir spielten uns durch tausende von Jahren. Wir erlebten die unterschiedlichen Qualitäten und Ressourcen der einzelnen Plätze. Fragen, die im Spiel auftraten, stellten wir anschließend auf, um sie so im systemischen Kontext zu betrachten. Schließlich gingen wir der Frage, wie schaut die Platzfindung in komplizierten Systemen, wie es zum Beispiel eine Patchwork Familien ist, aus. Bereits nach dem ersten Spiel zeigte sich wie sensibel die Platzfindung und Platzgestaltung bei einem Kind als Erst, Zweit,…oder Letztgeborene/r in einer zusammen gewürfelten, so genannten Patchwork Familie ist.

In der darauf folgenden Aufstellung erfuhren wir, wie es möglich wird, dass sich ein Kind in dieser neuen Ordnung zu Recht findet. Was es zur Unterstützung braucht und welche Qualitäten, Ressourcen in diesem Umfeld entstehen. Durch die vielen Spiele und darauf folgenden Aufstellungen wurde uns bewusst, dass der Platz auf den man geboren wurde, wesentlich zu unserer Aufgabe im Leben beiträgt. Dass die Gesellschaft von jedem einzelnen Platz unterschiedlich profitiert und dass jeder Platz einen Gewinn und einen Preis mit sich bringt.

Archetypen
Ein Seminarzyklus mit Frederik Mellak

„Solange wir nicht auf unsere Reisen gehen, unseren Ausdruck und unsere Begabungen finden und unseren einzigartigen Beitrag zur Welt leisten, fühlen wir uns immer weniger lebendig, egal wie privilegiert wir sind“

Und so begannen wir mit unserer ersten Reise. „Der Held in uns“ von Carol S. Pearson war Kompass und Richtungsweiser. Sie führte uns über das Schlaraffenland zu den Archetypen des Unschuldigen, des Verwaisten, des Wanderers, des Kriegers, des Märtyrers und des Magiers. Märchen, Geschichten, Romanausschnitte, Szenen aus Filmdrehbüchern, Bilder und Einstimmungen regten uns an, die unterschiedlichen Qualitäten der sechs Archetypen zu erfahren. Im Spiel erlebten wir, wie sich Jede/r von uns während ihres/seines Spiellebens eine einzigartige Reise durch diese Phasen arrangierte und sie nützen konnte.

Im zweiten Seminar erlebten wir „Krieger“ und „Magier“. Beide stehen für unterschiedliche Lebenshaltungen, die, jede für sich zu bestimmten Zeiten hilfreich und notwendig sind. Krieger lernen aus ihrem Inneren heraus zu handeln und für ihre Überzeugungen einzutreten. Wenn Krieger Kontrolle abgeben und die Vorliebe für ein bestimmtes Ergebnis loslassen, geschehen Wunder. Magier erzeugen wie Regenmacher jene Atmosphäre, in der das Notwendige geschehen kann. Magier haben eine Beziehung zum Leben, wie zu einem potentiellen Liebhaber.“

Die Jeux Dramatiques gaben uns einen wunderbaren Rahmen, in dem jede/r aus sich heraus spielen konnte. Wir betrachteten die beiden Archetypen von verschiedenen Perspektiven, hörten ihre Botschaften und spürten in den Prozess des möglichen Veränderns hinein.

Scherzkekse und Ulknudeln, vom heiligen Narren und seinen lustigen Schwestern hieß die nächste Folge mit dem inneren Archetyp des „Narren“
Der Archetyp des „ Heiligen Narren“ ist eng verwandt mit der Gestalt des „ewigen Kindes“. Er/sie relativiert durch ungewöhnliches Tun und Reden etablierte Normen. Er/sie“ verrückt“ übliche Denkweisen und erweitert unseren Horizont.

Märchen, Geschichten, Romanausschnitte, Szenen aus Filmdrehbüchern, Bilder und Einstimmungen regten uns an, die unterschiedlichen Qualitäten des „Narren und seiner lustigen Schwestern“ zu erleben. Im Spiel konnten wir erfahren, was von all dem, für uns von Bedeutung ist, wie wir „schöpferische Narrheit“ nützen und zum Ausdruck bringen konnten.

Wenig tun und viel erreichen. Wie der Archetyp „Königin/König“ mein Leben segnet und fruchtbar macht und was ich tun kann, um das zu verhindern, hieß das nächste Seminar. Was hindert mich, den Platz der „Königin“, des „Königs“ einzunehmen? Was ermöglicht es mir?

Die Jeux Dramatiques eigneten sich wunderbar, um sich spielend den Archetypen zu nähern. Jeder Archetyp eröffnete uns eine eigene Welt, in die es sich lohnte hinein zu wandern. Höhen und Tiefen wechselten mit Verweilplätzen, sanfte Abhänge mit steilen Schluchten, saftige Täler mit kargen Weiten. Unterschiedlicher konnten diese Welten nicht sein und doch trafen wir auf Gemeinsamkeiten. Entwicklung als Wegmotivation segnete diese Wanderungen, schärfte den Blick und das Verständnis. Langsam stellten sich Begleiter ein, das Vertrauen und das Wohlwollen. So entwickelte sich eine Gemeinschaft mit dem Ziel anzukommen, um wieder aufzubrechen.